Wie hier schon mal erwähnt waren wir dieses Jahr auf den Malediven! Um genauer zu sein, waren wir auf der Insel Atmosphere Kanifushi und es war ein absoluter Traumurlaub!

Auch wenn wir erst ein wenig überlegt hatten, ob unsere Kinder schon alt genug sind, waren wir uns schnell einig, dass wir es auf jeden Fall ausprobieren wollten.

Neben den normalen Vorbereitungen für einen Urlaub, ging es aber auch wieder Mal um das Thema Reiseapotheke. Insbesondere dann, wenn es mit Kindern in die Tropen geht, wollte ich für alles vorbereitet sein. Natürlich hatte ich im Nachhinein wieder viel zu viel eingepackt und wir sind alle gesund geblieben. Es war einfach der tollste Urlaub, den wir alle bisher gemacht haben. Die Fotos in unserer Galerie werden Euch einen kleinen Eindruck davon vermitteln.

Jetzt stehen die Sommerferien kurz vor der Tür und da ich aber nicht die Einzige bin, die sich über eine Reiseapotheke Gedanken macht, habe ich einfach mal einen Experten gefragt: Unseren Kinderarzt Dr. Deutscher aus Düsseldorf.

Das Interview- Die Reiseapotheke

Kinderarzt Dr. Deutscher aus Düsseldorf

Dres. Kerstin und Jens Deutscher, Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin

DkF: Die Sommerferien sind nicht mehr weit entfernt, was empfehlen Sie Eltern zu beachten, bevor sie eine Reise mit Kindern antreten.

Dr. Deutscher: Rechtzeitig vor dem Urlaub sollte der Impfschutz überprüft werden. Je nach Reiseziel, sind zusätzliche Impfungen notwendig.

Wir beraten in unserer Praxis die Eltern gerne und führen selbstverständlich die Reiseimpfungen für die ganze Familie durch. Also auch bei den Eltern.

DkF: Machen das alle  Kinderärzte so?

Die klassischen Reiseimpfungen werden von allen Kinderärzten angeboten. Zusätzliche Informationen über bestimmte medizinische Risiken oder Impfempfehlungen bietet die Internetseite des Auswärtigen Amtes. Zusätzliche Möglichkeiten der Impfungen bietet auch das Gesundheitsamt oder das Tropeninstitut. Eine Gelbfieberimpfung ist nur bei speziell zertifizierten Impfstellen möglich (z.B. Gesundheitsamt). Diese Impfung wird nicht von allen Ärzten angeboten.

Wichtig ist auch die Überprüfung des jeweiligen Krankenversicherungsschutzes der ganzen Familien für das Ausland. Hier berät die Krankenkasse der Familie.

DkF: Was sollte unbedingt in jede Reiseapotheke?

Dr. Deutscher: Für Reisen in den Urlaub sollte man mit Kindern immer folgende Medikamente auf jeden Fall dabeihaben:

– Medikamente gegen Fieber (Paracetamol oder Ibuprofen)
– Nasenspray (für den Flug oder bei Erkältungskrankheiten
– Elektrolytlösungen (z.B. Oralpädon)
– Mückenschutz (z.B. Altan oder Anti-Brumm), Fenistil-Gel bei starkem Juckreiz
– Geeigneter Sonnenschutz (Lichtschutzfaktor 50)
– Wunddesinfektionsspray (z.B. Octenisept)
– Pflaster und Verbandsmaterial (Anmerkt DkF.:hierzu beraten auch gerne in den Details die Apotheken)

DkF: Was nimmt man bei Durchfall bei Kindern?

Das Wichtigste ist die Flüssigkeitszufuhr. Da man bei Durchfall nicht nur viel Wasser/Flüssigkeit verliert, sondern auch Substrate, wie Elektrolyte (Kalium, Natrium, Magnesium etc.) und Kohlehydraten (Zucker), können hier Elektrolytlösungen hilfreich sein. Diese haben eine definierte Zusammensetzung der genannten Substrate und verhindern einen zu hohen Verlust.

Entscheidend ist aber eine hohe Trinkmenge von Wasser oder Tee, um einem Volumenmangel vorzubeugen.

Mittel gegen Erbrechen und Durchfall spielen eine eher untergeordnete Rolle, da sie in ihrer Wirksamkeit umstritten sind. Unterstützend kann man hier Darmflora aufbauende Mittel, wie z.B. Perenterol  junior geben. Gegen Übelkeit und Erbrechen z.B. Vomex, Emesan oder Vomacur.

Zu beachten ist hierbei, dass die Kosten für Reisemedikamente und Reiseimpfungen  zum großen Teil von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.

DkF: Unseren Kindern wird oft schlecht auf der Fahrt oder Reisen. Was kann ich hier am besten machen?

Dr. Deutscher: Hier können verschiedene Maßnahmen hilfreich sein.  Zum einen sollte man auf viel Frischluftzufuhr achten. Der Blick geradeaus in die Ferne (durch die Frontscheibe des Autos) ist oft ausreichend. Zuviel Ablenkung bzw. Beschäftigung während der Fahrt (Lesen, mobile Elektronikgeräte) fördern eher die Übelkeit. Bei längeren Strecken sind u.U. auch Medikamente (Antiemetika) hilfreich. Hierzu zählen Nomex, Emesan, Vomacur oder bei älteren Kindern und Jugendlichen auch Superpep- Kaugummis).

DkF: Wie ich Ihnen erzählt habe, ging es bei uns in den Ferien auf die Malediven und ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, was wir auf einer derartigen Reise für Medikamente benötigen. Ich hatte gefühlt alles dabei, was es gibt. Was empfehlen Sie bei Reisen in die Tropen, neben den Medikamenten, die Sie bereits erwähnt haben?

Dr. Deutscher: Ich empfehle zunächst die Gesundheitsrisiken des jeweiligen Reiselandes zu überprüfen. Entweder lässt man sich durch einen Arzt beraten oder auch über das Internet, z.B. die Webseite des Auswärtigen Amtes.

Ggf. sind spezielle Medikamente notwendig, z.B. Malariaprophylaxe. Letztlich muss auch darüber nachgedacht werden, welche Form des Urlaubs gemacht wird. Bei Hotels und Urlaub auf den normalen Touristenpfaden ist die Prophylaxe nicht ganz so weitreichend, wie bei einer Abenteuerreise mit evtl. Übernachtungen im Freien, viel Kontakt zu Einheimischen und Kontakt mit Tieren.

Zudem sind die Hygienestandards sehr unterschiedlich, so dass Desinfektionsmittel-/tücher hilfreich sind. Gerade im tropischen Klima entstehen oft aus kleinen Verletzungen große Wundinfektionen. Das Mitnehmen von desinfizierenden Salben ist hier anzuraten.

Die Trinkwasserqualität ist von großer Bedeutung und sollte im jeweiligen Reiseland streng beachtet werden. Ungekochte Speisen sollten vermieden werden, Obst sollte geschält werden.

DkF: Was gibt es aus Ihrer Sicht noch bei einer Fernreise mit Kindern zu berücksichtigen?

Dr. Deutscher: Neben den bereits erwähnten Dingen und Vorkehrungen ist es wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema Fernreise zu beschäftigen. Viele Impfungen sind kurz vor Abreise oft nicht mehr möglich, so dass ca. 6 Monate Vorlaufzeit sinnvoll sind.

Beim Thema Auslandskrankenversicherung ist es wichtig darauf zu achten, ob auch Transportkosten und insbesondere Rücktransportkosten beinhaltet sind.

Ggf. ist es sinnvoll, sich vorab über die medizinische Versorgung vor Ort bereits vor der Reise zu informieren.

DkF: Wie gehe ich im Urlaub am besten vor, wenn mein Kind krank ist? An wen soll ich mich wenden?

Dr. Deutscher: In der Regel sind es auch im Urlaub leichte virale Infekte, wie sie auch zuhause vorkommen. Hier helfen die Medikamente, die in jede Reiseapotheke für Kinder gehören (siehe Liste oben)

In der heutigen Zeit mit Internet, Mail, WhatsApp, ist es auch möglich, Kontakt mit dem Kinderarzt zuhause zu halten. Viele Dinge lassen sich per Mail oder per Telefon regeln. Bei einem Hautausschlag ist ein Foto per Internet o.ä. oft ausreichend, um aus der Ferne eine Diagnose zu stellen. Dies sollte jedoch mit dem jeweiligen Kinderarzt vorher abgesprochen werden.

Der sicherste Weg ist einen Arzt vor Ort aufzusuchen, um keine Erkrankung zu übersehen, die evtl. mit speziellen Medikamenten, z.B. Antibiotika, behandelt werden muß.

Das Praxisteam Kinderärzte Dres. Dr.Kerstin und Jens Deutscher

Das Praxisteam Dres. Kerstin und Jens Deutscher

Vielen Dank an dieser Stelle an Dres. Kerstin und Jens Deutscher und an das ganze Team, die unserer Kinder seit der Geburt, liebevoll betreuen, bzw. behandeln. Und natürlich vielen Dank für das Interview. 🙂 Eine Übersicht seiner Tipps findet Ihr unter Service und Reiseapotheke auf der Internetseite.

Viele Grüße und viel Spaß mit unseren Urlaubseindrücken unseres tollen Malediven Urlaubes mit Kindern.

Eure Nicole

Unser Urlaub auf den Malediven

Reiseapotheke für Kinder - Tipps vom Kinderarzt

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